Neue Methode zur Bekämpfung von Kreuzschmerzen im Kreuzbein-Darmbein-Gelenk

14.05.2009 00:06 (zuletzt bearbeitet: 23.07.2009 08:29)
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Ev
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Kreuzschmerzen, die vom "Kreuzbein-Darmbein-Gelenk" ausstrahlen, können nun
punktgenau durch eine Wärmesonde behandelt werden



(14.05.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at.com)

Eine höchst vielversprechende neue Methode zur
Bekämpfung von Kreuzschmerzen wird seit kurzem am Orthopädischen
Spital Speising, das zum Verbund der Vinzenz Gruppe gehört,
angewendet: Mit Hilfe von Radiofrequenzwellen werden dabei mehrere
Nervenbahnen gezielt verödet, um so die Schmerzempfindung zu
blockieren.

"Anwendbar ist diese Methode bei allen Patienten, deren
Kreuzschmerzen vom Ileosakralbereich herrühren", erläutert Oberarzt
Dr. Hans-Joachim Latta, der diese Therapieform in Österreich
eingeführt und erstmals angewendet hat. Das Ileosakralgelenk, auch
Kreuzbein-Darmbein-Gelenk genannt, ist der Übergangsbereich von der
Wirbelsäule zum Becken. Bei 15 bis 30 Prozent aller
Kreuzschmerzpatienten liegen die Ursachen der Schmerzen in dieser
Region. Betroffene verspüren einen starken Schmerz im Kreuzbereich,
der meist einseitig bis zum Gesäß oder zu einem Oberschenkel
ausstrahlt.

Sonde strahlt weiträumig Wärme aus

Bei der Therapie wird eine Sonde direkt an verschiedene Punkte zum
Gelenk hingeführt. Diese Sonde strahlt in einem breiten Radius Wärme
aus und verödet somit mehrere Nervenbahnen. Dadurch werden alle
möglichen Wege der Schmerzweiterleitung an das Gehirn unterbunden.
Dr. Latta: "Mit herkömmlichen Therapien kann man lediglich den
Bandapparat oder das Gelenk mit Spritzen kurzfristig behandeln. Wir
gehen mit der neuen Methode jedoch direkt zum Ort des
Schmerzgeschehens und schalten dort alle Nerven aus, um eine
langfristig anhaltende Schmerzverbesserung zu erreichen."

In Speising europaweit zum ersten Mal angewandt

Das Orthopädische Spital Speising war EU-weit die erste Klinik, in
der diese Methode Einzug fand. In Österreich führt bis dato neben
Speising nur ein einziger Facharzt in Linz diese Therapieform durch.
Im Orthopädischen Spital Speising wird der Eingriff auf Krankenschein
angeboten.

Bis jetzt wurde diese Methodik an 50 Patienten erfolgreich
angewandt. "Sie konnte sich also schon nach kurzer Zeit gut
bewähren", so der Schmerzexperte. Die ersten Patienten wurden Ende
2007/Anfang 2008 damit behandelt.

Die Patienten müssen in der Regel zweimal in die Klinik kommen, da
bei einem ersten Eingriff zunächst analysiert werden muss, ob die
Schmerzen tatsächlich von der Ileosakralregion herrühren; erst dann
kann der eigentliche Eingriff erfolgen. "Die Operation ist mit
eineinhalbstunden recht kurz und findet in unserer modernen
Tagesklinik statt; der Patient kann meist am selben oder am nächsten
Tag das Spital verlassen", konkretisiert Dr. Latta, der in der
letzten Woche die Therapieform vor Ärztekollegen aus aller Welt
vorstellte.

Da etwa 80 % aller Menschen einmal im Leben an Kreuzschmerzen
leiden, und bei bis zu einem Drittel der Kreuzschmerz von der
Ileosakralregion herrührt, ergibt sich eine einfache Rechnung: Rund
jedem Vierten könnte mit dieser Methode geholfen werden.

Orthopädisches Spital Speising
Speisinger Straße 109,
1130 Wien
Tel.: + 43 (1) 801 82-0
Fax: + 43 (1) 801 82-1487
Internet: http://www.oss.at/


Quelle:
OTS0124 2009-05-14/10:54


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