Nationaler Influenza-Pandemieplan gewährleistet Schutz der österreichischen Bevölkerung

26.04.2009 00:13
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Unter einer Influenzapandemie versteht man das
weltweite Auftreten einer großen Anzahl von Krankheits- und
Todesfällen, welche durch einen neuen Influenzavirus-Subtyp
hervorgerufen werden und gegen den noch keine Immunität in der
Bevölkerung besteht. Bislang wurden drei derartige
Influenza-Pandemien in den Jahren 1918 - 20 ("Spanische Grippe"),
1957 - 1960 ("Asiatische Grippe") und 1968 - 70 ("Hongkong Grippe")
dokumentiert.



(26.04.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at.com)

Das Bundesministerium für Gesundheit hat im Sinne eines
vorausschauenden Krisenmanagements bereits im Jahr 2005 in
Kooperation mit führenden österreichischen Influenza-Experten und
-Expertinnen und im Konsens mit den Landesgesundheitsbehörden einen
nationalen Influenza-Pandemieplan erstellt. Die Voraussetzungen für
eine optimale Umsetzung sind somit gegeben, denn es wurden neben den
wissenschaftlichen auch die behördlichen Aspekte maximal
berücksichtigt. Dieses Manual enthält alle wesentlichen Elemente
eines Krisenplanes und ist doch flexibel genug gestaltet, um
jederzeit an die jeweilige konkrete Situation angepasst zu werden.
Zwischenzeitlich kam es bereits zu mehrfachen Aktualisierungen sowie
zur Herausgabe einer Version in englischer Sprache. Basierend auf dem
nationalen Pandemieplan haben alle Bundesländer ihre eigenen
Umsetzungspläne entwickelt, sodass auch in jedem Bundesland eine
klare Handlungsanweisung für den Krisenfall aufliegt.

Zusammenfassend wurden folgende Vorsorgemaßnahmen aufgrund des
Pandemieplanes getroffen:


1. Impfstoff:

Die effektivste Schutzmaßnahme ist die Impfung mit einem Impfstoff,
welcher nach Isolierung des Pandemie-Stammes entwickelt wird. In
Österreich steht eine Produktionsstätte zur Entwicklung eines
Verozell-Impfstoffes zur Verfügung steht. Durch diese moderne
Technologie kann die Produktionszeit auf wenige Monate verkürzt
werden. Es wurde daher die Sicherstellung eines Impfstoffkontingentes
für 8 Millionen Personen und damit für die gesamte österreichische
Bevölkerung durchgeführt.

2. Antivirale Medikamente (Neuraminidase-Hemmer):

Mit den vorhandenen Vorräten, welche ad hoc mobilisiert und verteilt
werden können, können ca. 4 Millionen Personen therapiert werden.

3. Schutzmasken:

Das Gesundheitsministerium hat ca. 8 Millionen Schutzmasken für die
Bevölkerung angekauft. Zusätzlich wurden von den jeweiligen
Dienstgebern ausreichende Kontingente angeschafft. Die Maskenvorräte
können ebenfalls ad hoc mobilisiert und verteilt werden.

Somit ist aufgrund der ausreichenden Bevorratung von antiviralen
Medikamenten und Schutzmasken sowie der Impfstoffproduktion auch die
Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung garantiert - dies bedeutet, dass die
österreichische Bevölkerung mit einer funktionierenden
Krankenversorgung sowie mit der Aufrechterhaltung der Öffentlichen
Sicherheit rechnen kann.

Die österreichischen Pandemievorbereitungen werden seitens des BMG
einer Qualitätskontrolle unterzogen und somit regelmäßig auf
Aktualität und Qualität geprüft. Folgende
Qualitätssicherungsmaßnahmen wurden u.a. durchgeführt:

* Im Herbst 2005 nahm das BMG an der EU-Pandemie-Übung COMMON GROUND
teil. In diesem Übungsszenario wurden die Maßnahmen der
Mitgliedstaaten sowie der EU und der internationalen Organisationen
(z.B. WHO und Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle
von Krankheiten) simuliert.

* Das Europäische Europäisches Zentrum für die Prävention und
Kontrolle von Krankheiten (ECDC= European Centre for Diseases
Prevention and Control) führte im November 2006 eine vor Ort
Evaluation der österreichischen Pandemievorbereitungen durch. Das
Ergebnis war sehr erfreulich, es wurde eine Pandemievorbereitung auf
hohem Niveau bestätigt. Alle Anregungen des Assessment-Teams werden
aufgenommen und im Rahmen eines Aktionsplanes umgesetzt.

* Ebenfalls im November 2006 wurde die nationale Pandemie-Übung VAN
SWIETEN durchgeführt, bei der die Kommunikation der Behörden, die
Aufrechterhaltung der Krankenbetreuung, der Basisversorgung sowie der
öffentlichen Sicherheit getestet wurden. Aufgrund des Einsatzes und
der guten Kooperation aller beteiligten Bundesministerien, der
Bundesländer und Universitätsinstitute verlief die Übung sehr gut und
es konnten wertvolle Informationen für die weitere Pandemieplanung
gewonnen werden.

* Ein wissenschaftlicher Pandemie-Beirat wurde installiert, welcher
alle neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse bearbeitet und bewertet.
Somit können aktuelle Entwicklungen umgehend in die Krisenplanung
übernommen werden.

* Unter Leitung des BMG finden monatliche Sitzungen des
Pandemiekrisenstabes statt, an dem Schlüsselministerien,
Landessanitätsdirektionen, Veterinärsektor, Schlüsselunternehmen
sowie Universitätsinstitute und die nationale
Influenza-Referenzzentrale teilnehmen. Hier werden ebenfalls alle
aktuellen Ereignisse besprochen, bewertet und gegebenenfalls die
Vorbereitungsmaßnahmen adaptiert.

SERVICE:
Der österreichische Pandemieplan ist auf folgender Seite abrufbar:
http://www.bmg.gv.at/cms/site/standard.h...0742&doc=CMS112
6084167391


Quelle:
OTS0031 2009-04-26/11:43


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