Patientensicherheit: Neues Fehlermelde- und Lernsystem wird im Mai eingeführt

22.04.2009 21:38
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Bundesweite Initiative der Ärztekammer zur Vermeidung von
Fehlern bei Krankenbehandlung - Dorner: Anonymität steht im
Vordergrund - Alle zur Unterstützung eingeladen



(24.04.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at.com)

Die Vorbereitungsarbeiten zur Einführung eines
Österreich-weiten Fehlermelde- und Lernsystems im Gesundheitswesen
sind gut auf Schiene. Dies teilte Donnerstag der Präsident der
Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner, mit. Die
Initiative zur Erhöhung der Patientensicherheit soll Ende Mai
startbereit sein. Das neue Fehlermelde- und Lernsystem CIRS (Critical
Incident Reporting System) bietet Ärzten, aber auch Patienten die
Möglichkeit, anonym kritische Ereignisse bei medizinischen
Behandlungen zu melden. Dazu zählen unter anderem auch sogenannte
Beinahe-Fehler, das sind Zwischenfälle, die noch knapp vermieden
werden können, aber einer nachträglichen Analyse bedürfen.

Dorner: "Die Verhandlungsphase zur Vertragserrichtung ist sehr
sensibel, weil die Ärztekammer darauf bestehen muss, dass die
Anonymität jener, die kritische Ereignisse melden, zu 100 Prozent
gewahrt ist. Deshalb müssen alle technischen Vorsorgen getroffen
werden, um eine Nachverfolgung einer Meldung unmöglich zu machen."

Das in Österreich zum Einsatz kommende Fehlermelde- und Lernsystem
könne laut Dorner bestehende Meldesysteme integrieren, so dass die
vorhandenen Erfahrungen mit Berücksichtung fänden und der
Öffentlichkeit zur Verfügung stünden.

CIRS wird bereits in Deutschland von der Bundesärztekammer gemeinsam
mit der Kassenärztlichen Vereinigung und deren Qualitätsinstitution
erfolgreich betrieben. Auch in der Schweiz kommt CIRS in
Zusammenarbeit zwischen der Schweizer Ärzteorganisation und ihrer
Qualitätsgesellschaft zum Einsatz. "Wir wollen diese Modelle, die
international als Vorbild gelten, auf die österreichischen
Erfordernisse anpassen. Gleichzeitig wird an einer neuen Eingabemaske
gearbeitet, um den regionalen Bedürfnissen zu entsprechen und eine
österreichische Identität zu schaffen", sagte Dorner. In der Gründung
der österreichischen "Plattform für Patientensicherheit" komme das
große nationale Interesse zur Schaffung einer neuen Fehlerkultur im
Gesundheitswesen zum Ausdruck. Das von der ÖÄK nunmehr in
Ausarbeitung stehende System stelle nicht auf Schuldzuweisung ab,
sondern fördere die Meldebereitschaft und helfe gleichzeitig,
problematische Vorkommnisse durch den "selbstgenerierenden" Einsatz
von Verbesserungsmaßnahmen zu vermeiden, so der ÖÄK-Präsident.

"Wir müssen den positiven Trend jetzt nützen. Ich lade alle ein, die
ein institutionelles oder berufliches Interesse an der
Patientensicherheit haben, die Initiative der ÖÄK tatkräftig zu
unterstützen", sagte Dorner abschließend.


Plattform für Patientensicherheit
CIRS


Quelle:
OTS0043 2009-04-23/09:30


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