Arteriitis temporalis

15.04.2009 07:11
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#1
Ev
Administrator


Bei allen über 60-Jährigen mit neu aufgetretenem Kopfschmerz muss eine Arteriitis temporalis ausgeschlossen werden. Unbehandelt kann die Erkrankung zu permanenter Erblindung führen.

Die Arteriitis temporalis (AT oder auch Riesenzellarteriitis) ist eine granulomatöse Entzündung, die neben der A. temporalis superficialis auch andere Äste der A. carotis externa, die A. ophthalmica, intrakranielle Arterien sowie in einzelnen Fällen auch die Aorta, die Koronararterien, die Mesenterialarterien, die Nierenarterien und periphere Gefäße betreffen kann.

Die AT tritt kaum vor dem 50. Lebensjahr auf (mittleres Alter bei Diagnose: 72a) und unterscheidet sich damit von der sonst nah verwandten Takayasu-Arteriitis, die eher Personen unter 40 Jahren befällt. In beiden Fällen sind weitaus häufiger Frauen als Männer betroffen – bei der AT ist das Verhältnis weiblich:männlich 2:1 bis 3:1. Die Inzidenz der AT liegt bei ca. 17/100.000 Personen/Jahr, steigt mit dem Lebensalter an und zeigte in manchen Studien ein zyklisches Muster mit Häufigkeitsgipfeln alle 5 bis 7 Jahre. Die Prävalenz der AT bei Personen über 50 Jahren wird auf 1:500 (0,2%) geschätzt. Bestimmte genetische Dispositionen scheinen zu bestehen, z.B. mit HLA-DR4. Sowohl klinisch als auch genetisch ist die Erkrankung mit der Polymyalgia rheumatica verwandt bzw. assoziiert. Das zyklische Auftreten von Häufigkeitsgipfeln (s. Grafik) spricht für die Rolle eines infektiösen Agens in der Pathogenese der AT. Am ehesten kommen bestimmte Virusinfektionen (z.B. mit Parainfluenzavirus Typ 1, Herpesviren) in Frage.


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