Gemeinsame Wege zwischen Sozialversicherung und Selbsthilfegruppen bei der optimalen Versorgung der PatientInnen

03.04.2009 02:29
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Ev
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Hilfe durch selbst Betroffene: Tag der Selbsthilfe im Hauptverband


(03.03.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at.com)


Unter dem Titel "Transparenz des Gesundheitswesens -
Beteiligungschancen von PatientInnen und Selbsthilfegruppen"
veranstaltet der Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger gemeinsam mit der ARGE Selbsthilfe
Österreich - dem Dachverband von rund 1.000 Selbsthilfegruppen -
heute, Donnerstag, bereits zum zweiten Mal den Tag der Selbsthilfe.

Einander helfen und beistehen: So lautet das Motto jener Menschen,
die in Selbsthilfegruppen bewusst einen Weg gemeinschaftlicher
Problembewältigung bei Krankheiten aller Art suchen. Und Solidarität
ist auch eine tragende Säule der österreichischen
Sozialversicherung. Hans Jörg Schelling, Vorsitzender des
Verbandsvorstandes im Hauptverband: "Gerade die aktuellen
Herausforderungen, vor denen das österreichische Gesundheitssystem
und die soziale Krankenversicherung im speziellen stehen, erfordern
von den Akteuren, Leistungserbringern und Finanziers gewaltige
Anstrengungen und gebieten ein partnerschaftliches Vorgehen sowie
das Erkennen gemeinsamer Interessen und Handlungsfelder im Sinne
unserer PatientInnen und Versicherten". Dazu gehören die Umsetzung
bereits geplanter Gesundheitsreformen inklusive der finanziellen
Konsolidierung der Krankenkassen ebenso wie die Schaffung von
technischen Voraussetzungen im Zusammenhang mit weiteren
Anwendungsmöglichkeiten der e-card, wie beispielsweise die
e-Medikation oder den elektronischen Gesundheitsakt (ELGA). "Ohne ein
patientInnenorientiertes Vorgehen werden sich all diese Maßnahmen
nicht umsetzen lassen", ist Schelling überzeugt: "Die
Selbsthilfegruppen als kompetente PatientInnenvertretungen sind für
die Sozialversicherung wertvolle Partner bei den einzelnen
Umsetzungsschritten".

Der Hauptverband und die einzelnen Krankenkassen wollen daher
entsprechend dem Koalitionsübereinkommen der Bundesregierung, wonach
die Unabhängigkeit der Selbsthilfegruppen gestärkt werden soll, die
Zusammenarbeit mit der ARGE Selbsthilfe Österreich intensivieren.
Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband: "Die
ARGE Selbsthilfe Österreich stellt aus Sicht des Hauptverbandes eine
funktionierende Plattform der Selbsthilfeorganisationen dar, die die
gemeinsamen Anliegen und
Bedürfnisse im Sozial- und Gesundheitsbereich bündelt und im
Interesse der PatientInnen hartnäckig verfolgt". Bei dieser Tätigkeit
wird die ARGE Selbsthilfe Österreich sowohl vom Hauptverband wie auch
von der Bundesregierung und der Pharmig - dem Dachverband der
pharmazeutischen Industrie - finanziell unterstützt.

Mit der Beistellung von Expertisen zu Leistungs- und
Rehabilitationsthemen, bei Pensionsberatungen, bei
Versorgungsproblemen bis zu Fragen des Pflegebedarfs leistet die
Sozialversicherung zielgruppenspezifische Unterstützung. In den
vergangenen zwei Jahrzehnten wurden von den Krankenkassen gemeinsam
mit regionalen Selbsthilfegruppen und damit unter Einbeziehung von
betroffenen PatientInnen zahlreiche Projekte durchgeführt bzw. die
Weiterentwicklung bestehender Angebote und Strukturen initiiert.
Konkretes Beispiel dafür ist das zwischen der Wiener
Gebietskrankenkasse und der Stadt Wien durchgeführte Projekt der
"patientInnenorientierten, integrierten Krankenbetreuung", welches
den PatientInnen Hilfestellungen bei Versorgungs- und
Betreuungsangelegenheiten nach einem Spitalsaufenthalt sichert. Bei
diesem Projekt werden explizit PatientInnen und deren Angehörige
mit dem Ziel einer Verbesserung des Behandlungsprozesses inklusive
Nachbehandlung einbezogen.

Erfolgreich verlief die Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen auch
bei dem von der steiermärkischen Gebietskrankenkasse betriebenen
Projekt "Therapie Aktiv - Diabetes im Griff" zur optimalen Versorgung
von PatientInnen mit der Diagnose Diabetes Typ 2 sowie dem von der
Kärntner Gebietskrankenkassen gemeinsam mit dem Dachverband der
Kärntner Selbsthilfegruppen durchgeführten Diskussionen zur
Versorgungs- und Qualitätssicherung bei
Dialyse-PatientInnen."Unstrittig ist die qualitative Verbesserung der
Betreuung von Patienten durch Disease Mangement Programme, die
Umsetzung verläuft leider schleppend. Da können wir Rat und Tat von
Selbsthilfegruppen brauchen", so Probst abschließend.

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen,
sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und
eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,2 Millionen
Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte
Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird
beim Arzt durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als
Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem Arzt
aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die
Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der
solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.


Quelle:
OTS0043 2009-04-02/09:15




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