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Meningokokken: Neue Impfaktion in den Apotheken
Ev
Hirnhautentzündung bei Jugendlichen weiter auf dem Vormarsch
(31.03.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at.com)
Erst vor wenigen Tagen wurde ein 16-jähriger Bursch
aus dem Innviertel mit der Diagnose eitrige Hirnhautentzündung auf
der Intensivstation des Krankenhauses eingeliefert, wenige Tage zuvor
ist ein 19-jähriger Grundwehrdiener aus Vorarlberg an
Hirnhautentzündung erkrankt. In beiden Fällen sind
Meningokokken-Bakterien die Verursacher der schweren Erkrankungen.
Meningokokken. Hinter dieser sperrigen Bezeichnung steckt für
zahlreiche Jugendliche Jahr für Jahr ein Todesurteil.
Hohe Sterblichkeit bei Jugendlichen
An Meningokokken erkranken nicht viele Menschen, allerdings
verläuft die Krankheit äußerst dramatisch. In erster Linie sind
Kinder und Jugendliche von dieser heimtückischen Infektion betroffen,
die zu Hirnhautentzündung, Blutvergiftung und im schlimmsten Fall
sogar zum Tod führen kann. Die Erkrankung kann so schnell verlaufen,
dass selbst eine intensivmedizinische Behandlung den Tod oder
bleibende Folgeschäden nicht verhindern kann. Im Jahr 2008 sind in
Österreich 95 Personen an Meningokokken erkrankt. In 10 Fällen führte
die Erkrankung zum Tod. Die Sterblichkeit ist bei Jugendlichen
deutlich höher als bei Kleinkindern. Es sind zwar nur 21 Prozent der
Erkrankten zwischen 15 und 24 Jahre alt, 40 Prozent davon bezahlen
diese Infektion allerdings mit dem Tod.
Wichtiger Beitrag der Apotheken
Gegen die Meningokokken-B-Erreger gibt es noch keinen Impfstoff.
Viele Meningokokken-Erkrankungen wären allerdings vermeidbar, weil
gegen Meningokokken-C ein gut verträglicher Impfstoff erhältlich ist.
Aus diesem Grund bieten die Apotheken von 1. April bis 30. September
eine breit angelegte Impfaktion an. Während des Aktionszeitraumes
klären die Apothekerinnen und Apotheker verstärkt über die Gefahr von
Meningokokken auf und geben den Impfstoff verbilligt ab. "Ich danke
den Apothekerinnen und Apothekern für diese wichtige Impfaktion, die
einhergehende Aufklärung und Beratung der Bevölkerung und ihren
Einsatz für die Gesundheit der Oberösterreicherinnen und
Oberösterreicher", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. Die
Impfstoffe gegen Meningokokken-C werden auf Grund der Dramatik der
Krankheit heuer besonders günstig angeboten, um eine höhere
Durchimpfungsrate zu erreichen. Sie kosten im Aktionszeitraum 43 Euro
und sind in allen Apotheken erhältlich (Normalpreis 51,85 und 55,30
Euro). Dieser gut verträgliche und hoch wirksame Impfstoff kann
bereits Säuglingen verabreicht werden.
Viele Jugendliche tragen Meningokokken-Erreger in sich. Diese
können nur von Mensch zu Mensch übertragen werden, zum Beispiel durch
Küssen, Anschreien, Anhusten oder gemeinsames Benutzen von
Trinkgläsern. Die Bakterien leben im Nasen-Rachen-Raum von etwa jedem
dritten Teenager, ohne dass diese "Träger" selbst erkranken.
Allerdings können sich andere bei Ihnen anstecken und krank werden.
"Jede einzelne Erkrankung an Meningokokken-C ist tragisch. Ich
empfehle deshalb allen Eltern, ihre Kinder gegen Meningokokken-C
impfen zu lassen," begrüßt Dr. Julia Röper-Kelmayr,
SP-Gesundheitssprecherin im OÖ Landtag die Aktion der
Apothekerkammer. Als Ärztin betont sie, dass im Verdachtsfall einer
Meningokokkeninfektion unverzüglich ein Arzt zu konsultieren ist, da
der Erkrankungsfall eine sofortige antibiotische Behandlung
erfordert.
Impfung gegen Meningokokken-C: einfach und wirksam
"Impfen ist die einfachste und günstigste Vorsorgemaßnahme, die
effektiv Leben rettet. Wir sehen es als unsere gesundheitspolitische
Aufgabe, Impfaktionen zu unterstützen", so Mag.pharm. Thomas
Veitschegger, Präsident der Apothekerkammer Oberösterreich.
Jugendliche ab dem 11. Lebensjahr benötigen lediglich eine
Impfdosis, um geschützt zu sein. Der Österreichische Impfplan
empfiehlt allerdings, dass bereits Kinder im 1. Lebensjahr gegen
Meningokokken-C geimpft werden sollen. Für Kleinkinder gilt ein
anderes Impfschema als für Jugendliche. Beginnt man im 2. Lebensjahr
mit der ersten Impfung, so ist im 11. Lebensjahr eine Auffrischung
notwendig. Beginnt man bereits im 1. Lebensjahr mit der ersten
Impfung, so sind in Summe noch drei weitere Auffrischungen
erforderlich.
Impfaktionen in der Apotheke
Apothekerinnen und Apotheker spielen bei der Information über die
Notwendigkeit von Impfungen eine zentrale Rolle. Neben der nun
anlaufenden Meningokokken-Impfaktion findet von 1. April bis 31. Mai
die alljährliche Hepatitis-Impfaktion in den Apotheken statt. Jeder
zwölfte Mensch ist mit einem Hepatitis-Virus infiziert und Hepatitis
B ist weltweit sogar die häufigste Viruserkrankung. Leider hat sich
die Zahl der Hepatitis-Fälle in Österreich trotz der jährlichen
Impfaktion erhöht. Während der Impfaktion ist der Hepatitis-Impfstoff
heuer sogar noch preisgünstiger als im Vorjahr (zum Beispiel
Hepatitis A/B für Erwachsene 52 Euro).
Bereits seit Jänner und noch bis 31. Juli läuft die
Zecken-Impfaktion mit preisgünstigem FSME-Impfstoff in der Apotheke.
Eine Pneumokokken-Schwerpunktaktion folgt dann im Herbst.
Veitschegger: "Wir können es nicht oft genug betonen. Schutzimpfungen
sind die wirksamste und kostengünstigste Vorsorgemaßnahme."
Quelle:OTS0198 2009-03-31/12:50
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