Dickdarmkrebs: Auf Nummer sicher mit sanfter Früherkennung

08.03.2009 18:08 (zuletzt bearbeitet: 08.03.2009 18:22)
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Ev
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Rund 5000 Menschen jährlich sind in Österreich von der Diagnose Darmkrebs betroffen. Umso wichtiger ist die Vorsorge-Darmspiegelung – denn je früher verdächtige Veränderungen erkannt werden, umso besser. Ab 50 Jahren kann man im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung alle zehn Jahre eine kostenlose Koloskopie in Anspruch nehmen. Und vor der braucht niemand Angst zu haben, sagt die Gastroenterologin Dr. Barbara Bognar vom Gesundheitszentrum Wien Mitte der WGKK.


(09.03.2009, Rheuma-Selbst-Hilfe.at)


Neben Prostata- und Brustkrebs ist das Dickdarmkarzinom das häufigste Tumorleiden in Österreich. Die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, ist ab dem 50. Lebensjahr deutlich erhöht. Daher ist Früherkennung angesagt. „Mit Hilfe der Vorsorgekoloskopie steht uns eine effiziente Methode zur Verfügung, die Entstehung von Dickdarmkrebs zu verhindern beziehungsweise Karzinome und Vorstufen davon in einem so frühen Stadium zu entdecken, dass eine Operation in vielen Fällen vermieden werden kann,“ erklärt die Magen-Darm-Spezialistin Dr. Barbara Bognar vom Gesundheitszentrum Wien Mitte der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK).

Und doch: Vielen Menschen macht die Vorstellung von dieser Darmuntersuchung ein mulmiges Gefühl. Wohl mit ein Grund, warum die Koloskopie noch lange nicht in dem Ausmaß angenommen wird, wie sich das die Spezialisten wünschen würden.

„Die Angst ist wirklich unbegründet“, beruhigt Dr. Bognar. „In den meisten Zentren wird die Koloskopie heutzutage in Sedierung durchgeführt. Das bedeutet, dass Patienten während der Untersuchung schlafen und daher keine Schmerzen spüren.“ Ein weiterer deutlicher Fortschritt sei auch die technische Weiterentwicklung der verwendeten Geräte: Sie werden immer dünner und flexibler, damit werde auch der Untersuchungsvorgang selbst für die vorsorgebewussten Patienten immer schonender, so die Expertin.

Es gibt also keinen guten Grund, die Darmspiegelung hinauszuschieben, im Gegenteil. „Primäres Ziel von uns Ärzten sollte es sein, durch effiziente Aufklärung über die sanfte Koloskopie immer mehr Menschen dazu zu bewegen, von dieser wichtigen Möglichkeit der Früherkennung Gebrauch zu machen“, ist Dr. Bognar überzeugt.

Sanfte Untersuchung

„Sanft“ ist die moderne Koloskopie nicht nur, weil den Patienten ein relativ kurz wirksames Beruhigungsmittel verabreicht wird, das sie die Untersuchung regelrecht verschlafen lässt. Für ein schonendes Vorgehen sorgt auch ein relativ dünner und flexibler Schlauch mit einem Endoskop, der unter laufender Überwachung von Blutdruck, Atmung und Herzfrequenz durch den Dickdarm bis zum Ende des Dünndarms vorgeschoben wird. „Sollten sich Veränderungen wie etwa Polypen finden, die eventuell Vorstufen von Krebs sein können, dann können diese bei der Untersuchung gleich entfernt werden. Dadurch wird verhindert, dass sie sich zu bösartigen Tumoren entwickeln“, beschreibt die Expertin einen Vorteil der modernen Untersuchungsmethoden.

Sowohl die Koloskopie selbst als auch die Entfernung von Polypen seien, sofern sie von einem dafür qualifizierten Arzt durchgeführt werden, relativ risikoarme Untersuchungen, so Dr. Bognar. In jedem Fall aber führe der Arzt mit dem Patienten vor jedem Eingriff ein ausführliches Gespräch über den Ablauf der Untersuchung und über Wirkung und mögliche Nebenwirkung der verabreichten Medikamente, versichert die Fachärztin.

Gut betreut von Anfang an

Idealer Weise wird die Aufklärung des Patienten über notwendige Vorbereitungen auf die Untersuchung, zum Beispiel die Einnahme eines Abführmittels, die Untersuchung selbst sowie die Nachbetreuung durch den gleichen Arzt durchgeführt.

Der Zeitaufwand für den möglicherweise lebensrettenden Check hält sich in Grenzen. „Im Durchschnitt dauert eine Koloskopie etwa 40 Minuten, wobei diese Zeitspanne von Fall zu Fall variieren kann“, so Dr. Bognar. „Patienten, die eine Sedierung erhalten haben, werden nach Beendigung der Untersuchung bei uns zumindest zwei Stunden nachbetreut.“ Sie bleiben unter Aufsicht in einem Ruheraum, um sich von dem Eingriff und der Medikamentenwirkung langsam erholen zu können.

Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass man bei einer Vorsorgeuntersuchung in den besten Händen ist. Hier gibt es eine wichtige Orientierungshilfe in Form eines „Gütesiegels“, das bei der Auswahl des Mediziners oder der Ambulanz hilft. Die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) hat in Kooperation mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ein Qualitätszertifikat für Darmkrebsvorsorge ins Leben gerufen. Ärzte und Zentren, die damit ausgezeichnet sind, müssen bestimmte Standards erfüllen, die eine entsprechende Qualifikation des Personals sowie höchste Qualität der Einrichtung garantieren.


Gütesiegel Vorsorgeuntersuchung

Alle niedergelassenen Internisten und Chirurgen sowie Spitalsambulanzen, die mit diesem Zertifikat für die Darmvorsorge ausgezeichnet sind, erfüllen eine Reihe von Kriterien, die für eine sanfte und sichere Koloskopie notwendig sind:

• Spätestens 24 Stunden vor der Untersuchung wird der Patient vom Arzt über die Untersuchung aufgeklärt und beraten.
• Falls erwünscht, wird dem Patienten eine Sedierung angeboten
• Der Darm wird vollständig untersucht. Gleichzeitig werden, falls notwendig, Gewebsproben entnommen (Biopsien)
und/ oder Polypen entfernt (Polypektomien).
• Der Patient wird umfassend nachbetreut.
• Der Arzt muss über eine entsprechende Routine bei der Durchführung verfügen und diese auch belegen können.
• Das Assistenzpersonal muss qualifiziert sein.
• Für die höhere Qualität der Untersuchung muss ein Videoendoskop verwendet werden.
• Höchste Standards bei der Hygiene sind unerlässlich. Maschinelle chemothermische Desinfektion und die jährliche
Überprüfung der Hygienequalität sind selbstverständlich.

Gesundheitszentrum Wien Mitte

Gesundheitszentrum Wien Mitte
Strohgasse 28
1030 Wien
Tel.: +43 1 60122 40300

Das Gesundheitszentrum Wien-Mitte ist eines von vier poliklinischen Gesundheitszentren der Wiener Gebietskrankenkasse, die alle wichtigen Fachrichtungen unter einem Dach versammeln. Auf diese Weise können, wenn nötig, mehrere Fachärzte an einem Tag aufgesucht und unkompliziert fächerübergreifende Diagnosen gestellt werden.
Patienten erhalten Operationsfreigaben innerhalb kürzester Zeit.

Folgende Ambulanzen finden Sie in allen WGKK-Gesundheitszentren:

-Allgemeine Interne,
-Augenheilkunde,
-Diabetes,
-Gastroenterologie (Magen/Darm),
-Gynäkologie,
-Hals-Nasen-Ohren,
-Herz,
-Labor,
-Neurologie und Psychiatrie,
-Orthopädie,
-Radiologie,
-Urologie,
-Zahnheilkunde.

Darüber hinaus bietet das GZ Wien-Mitte noch folgende Ambulanzen:

-Rheuma,
-Haut,
-Chirurgie,
-Gefäß
-Psychotherapie.


Quelle:
Bettschart & Kofler Medien – und Kommunikationsberatung GmbH
PEOPLE

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