Die entzündliche Herzmuskelerkrankung (inflammatorische Kardiomyopathie) wird heute als eine komplexe Erkrankung verstanden, der unterschiedliche pathogene Mechanismen zugrunde liegen. Meist handelt es sich um ein Virus, das den pathogenetischen Prozess auslöst, an dem das Immunsystem mit u.U. ausgedehnten Entzündungsreaktionen und das Myokard mit seinen kompensatorischen Fähigkeiten als weitere Komponenten beteiligt sind. Ziel einer jeden diagnostischen und therapeutischen Intervention muss es sein, das Virus zu eradizieren und die Entzündungsreaktion zu eliminieren, um ein Voranschreiten der Erkrankung bis zur schwersten Herzinsuffizienz zu verhindern.
Schon 1837 beschrieben Sobernheim et al9 erstmals entzündliche Prozesse des Myokards. Die rein klinische Diagnose der chronischen Myokarditis gestaltet sich schwierig, da die Symptomatik sehr häufig unspezifisch ist. Der Verlauf kann bei meist fokalem kardialem Befall mit Spontanremissionen und kompletter Ausheilung gutartig sein.