Krebsrisiko: Folsäure als Trigger

25.11.2009 08:40 (zuletzt bearbeitet: 01.12.2009 00:57)
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Ev
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Krebsrisiko: Folsäure als Trigger


Die Gabe von Folsäure und Vitamin B12 kann nach norwegischen Studienergebnissen das Krebsrisiko erhöhen.

Marta Ebbing und ihre Kollegen vom Haukeland Universitätsklinik in Bergen analysierten die Daten von fast 7000 kardiologischen Patienten, deren Homocystein-Spiegel mittels Folsäure und anderen B-Vitaminen gesenkt werden sollte. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachjournal «JAMA» (Band 302(19), Seiten 2119 bis 2126). Nach 39 Monaten Behandlung und 38 Monaten Nachbeobachtung lag die Zahl der Krebsdiagnosen in der Gruppe unter Folsäure (0,8 mg/d) und Vitamin B12 (0,4 mg/d) um 21 Prozent höher als unter Placebo (341 versus 288 Krankheitsfälle). 136 Patienten mit Vitaminbehandlung starben an Krebs im Vergleich zu 100 Todesfällen unter Placebo. Dies entspricht einem relativen Risikoanstieg um 38 Prozent. Vor allem die Zahl der Lungenkrebs-Fälle erhöhte sich. Aufgrund ihrer Studien plädieren die Autoren dafür, die Anreicherung von Lebensmitteln mit Folsäure und die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln zu überwachen. In den USA beispielsweise wird Mehl seit längerem mit Folsäure angereichert, um Fehlbildungen bei Neugeborenen zu verhindern. In Deutschland ist dies noch nicht gängige Praxis.

Ein Folsäure-Mangel in der Schwangerschaft kann zu Fehlbildungen, vor allem des Neuralrohrs, beim Fetus führen. Das Vitamin wird für die Synthese von DNA-Bausteinen benötigt und könnte daher auch das Krebswachstum fördern. Folsäure-Antagonisten gehören zum gängigen Therapieschema vieler Krebsarten. Frühere Studien weisen dagegen auf ein geringeres Darmkrebsrisiko unter Folatzufuhr hin.

Quelle:
Pharmazeutische Zeitung
http://www.pharmazeutische-zeitung.de/in…folder_id=31523
http://rheuma-selbst-hilfe.at/rsh_forum/index.php?page=Thread&postID=419#post419


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