Rote Hand - Brief über MabThera® (Rituximab)

13.11.2009 10:18 (zuletzt bearbeitet: 13.11.2009 10:22)
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#1
Ev
Administrator



Rote-Hand-Brief zu MabThera® (Rituximab):
Progressive_multifokale Leukoenzephalopathie (PML)
bei Patienten, die wegen rheumatoider Arthritis behandelt werden



Rituximab (MabThera®) ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der gegen das auf B-Lymphozyten exprimierte, membranständige CD20-Antigen gerichtet ist. Rituximab ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit follikulärem und diffusen großzelligen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) sowie zur Behandlung erwachsener Patienten mit einer schweren, aktiven rheumatoiden Arthritis in Kombination mit Methotrexat, wenn andere krankheitsmodifizierende Antirheumatika einschließlich Therapien mit Tumornekrosefaktor(TNF)-Hemmern nicht ausreichend wirksam waren oder nicht vertragen wurden.

Auf das Risiko einer PML im Zusammenhang mit Rituximab wurde bereits mehrfach hingewiesen, jedoch waren in der Regel Patienten betroffen, die wegen ihrer Grunderkrankung oder einer Therapie mit anderen Immunsuppressiva bzw. Chemotherapeutika zusätzliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer PML aufwiesen (1;2). Im aktuellen Rote-Hand-Brief wird über den Fall einer Patientin mit rheumatoider Arthritis berichtet, die ohne weitere Risikofaktoren eine PML unter Rituximab entwickelt hat.

Die verschreibenden Ärzte sollen darauf aufmerksam gemacht werden, dass PML auch bei einem Patienten ohne weitere Risikofaktoren außer der Behandlung mit MabThera® berichtet wurde und dass die Substanz nicht zur Erstlinienbehandlung der rheumatoiden Arthritis indiziert ist.


Lesen Sie den Rote-Hand-Brief zu MabThera® (Rituximab):
http://www.akdae.de/20/40/Archiv/2009/20091109.pdf


Literatur

1. Roche Pharma AG: MabThera® (Rituximab): Berichte über Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) bei Patienten mit systemischem Lupus Erythematodes (SLE) und Vaskulitis (nicht zugelassene Indikation. Rote-Hand-Brief vom 02. April 2007.
2. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: "Aus der UAW-Datenbank": Progressive multifokale Leukenzephalopathie nach Rituximab. Dtsch Arztebl 2008; 105: A 1866.

Bitte teilen Sie der AkdÄ alle beobachteten Nebenwirkungen (auch Verdachtsfälle) mit. Auf der Internetseite der AkdÄ finden Sie dafür einen Berichtsbogen, der auch regelmäßig im Deutschen Ärzteblatt abgedruckt wird. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, einen UAW-Verdachtsfall online zu melden.

Impressum

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14.11.2009 08:34
avatar  janna
#2
ja
Mitglied

Liebe Eveline!

Ich danke dir für diese wichtige Information. Den Brief habe ich mir ausgedruckt. Am Donnerstag, wenn ich wieder mit der Infusion dran bin, werde ich den Arzt mal daraufhin ansprechen.

Ich wünsche dir ein schönes Restwochenende!

Liebe Grüße janna


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19.11.2009 07:58
avatar  janna
#3
ja
Mitglied

Liebe Eveline!
Ich war heute wieder zu o.a. Infusion und habe das Thema zur Sprache gebracht. Unabhängig davon wurde mir eine entsprechende Patienteninformation vom Hersteller übergeben. Es war bislang unbekannt, dass der Wirkstoff PML auslösen kann. Deshalb werden alle Patienten auf diese seltene Nebenwirkung aufmerksam gemacht. Beruhigend ist das natürlich nicht. Aber in meinem Fall habe ich eh keine andere Wahl. Ich halte es mit dem Sprichtwort: Was ist besser? Cholera oder Pest? Wenn einmal die Erkrankungen so fortgeschritten sind, klammert man sich halt an jeden Strohhalm in einem Glas mit ordentlich Biochemie drin. Immer in der Hoffnung, dass es hilft und einen gut über den Tag kommen lässt. Nebenbei gebe ich mir aber auch viel Gesundes wie Obst und Gemüse.
Ich möchte mich bei dir noch einmal für diese Information bedanken.

Liebe Grüße jannna


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19.11.2009 10:03
avatar  janna
#4
ja
Mitglied

Hallo Eveline!
Ich bin es noch mal. Muss da etwas korrigieren. Ich will nichts Falsches schreiben. In dem Brief steht, dass Fälle von PML schon vorher bekannt waren. Der Hersteller verweist ja in diesem Zusammenhang auf die große Sorgfaltspflicht der Ärzte. Diese Patienteninformation ist der "Patientenpass", von dem auch im Brief die Rede ist. Den habe ich heute bekommen. Der Arzt hatte mir das heute so erklärt. Das wollte ich einfach nur noch klar stellen. (Mit dem Zitieren der entsprechenden Stelle meines Beitrags kam ich nicht zurecht.)
Jetzt kann ich beruhigt ins Bett, muss wegen der Einnahme eines Medikaments immer bis 22.00 Uhr warten. Der Wecker klingelt aber erbarmungslos 4.30 Uhr.

Liebe Grüße janna


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