Entzündliches Rheuma ist keine Alterskrankheit und betrifft auch junge Menschen

10.11.2009 02:22
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#1
Ev
Administrator



"Gib Rheuma keine Chance!" Entzündliches Rheuma ist keine Alterskrankheit und betrifft auch junge Menschen


Rheuma zerstört nicht nur Gelenke, sondern auch Lebensqualität, Lebens- und Berufsplanung. Eine Informationskampagne der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Hochschülerschaft an der Wirtschaftsuniversität in Wien klärt auf. Am 5. November 2009 gibt es in der Aula Kern B/C von 11 bis 15 Uhr Gratis-Info und Beratung durch Rheumatolog/-innen, Checklisten und Selbsttest (zum Ausfüllen), Powerpoint-Präsentationen, Salsa-Tänzer, etc.

"Entzündliche rheumatische Krankheiten können auch junge Menschen treffen. Bei Rheumatoider Arthritis ist jede/r 20. Patient /-in jünger als 16 Jahre, Frauen erkranken dreimal so häufig wie Männer. Morbus Bechterew beginnt meist zwischen dem 16. und 40. Lebensjahr, Männer sind drei- bis fünfmal so häufig betroffen wie Frauen", korrigiert Univ.-Prof. Dr. Klaus Machold (Abt. für Rheumatologie, AKH/MU Wien), Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie (ÖGR), das verbreitete, falsche Vorurteil von der "Alterskrankheit Rheuma". "Darüber Bescheid zu wissen, auch über die Geschlechts-spezifischen Risiken, ist also für Studierende sehr wichtig. Deshalb setzt ÖGR nach den Österreich-weiten Aktionen "Rheuma-Bus", "Rheuma-Zelt" und "Rheuma-Tour" 2009 ihre Aufklärungsaktion an Universitäten fort."

Dass etwa zwei Prozent der an einer Universität Studierenden eine entzündliche rheumatische Erkrankung bekommen werden, sei in mehrfacher Hinsicht tragisch, sagt Prof. Machold: "Solche Krankheiten bedeuten, wenn sie unbehandelt bleiben oder mit der Behandlung zu spät begonnen wird, Schmerz, eingeschränkte Beweglichkeit und eine Verschlechterung der Lebensqualität. Sie bedeuten aber auch Beeinträchtigung bis hin zur Individualität, und häufig frühzeitige Arbeitslosigkeit. Sie stellen einen bedeutenden gesundheitsökonomischen Faktor dar. Laut EU-Kommission führt Rheuma zu 0,5 bis zwei Prozent Verlust im BIP."

ÖH-Vorsitzender Stefan Kilga: Studierende als Informations- Multiplikator/-innen

"Rheuma zerstört nicht nur Gelenke, sondern auch die Lebens- und Berufsplanung von Studierenden, und bedeutet häufig das Platzen von Lebensträumen", sagt Stefan Kilga, Vorsitzender der Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der Wiener Wirtschaftsuniversität. "Deshalb engagiert sich die ÖH sehr gerne auf diesem Gebiet und unterstützt die ÖGR-Informationskampagne. Jede/r Studierende, der nicht infolge von entzündlichen rheumatischen Erkrankungen arbeitslos und/oder invalid wird, sondern das an unserer Universität Erlernte zu seinem beruflichen und persönlichen Gewinn nützt, ist ein Erfolg."

Die ÖH will aber Studierende nicht nur über entzündliche rheumatische Krankheiten aufklären, weil sie selbst erkranken können, sondern "weil sie als "Wissens-Expert/-innen" auch in ihrem persönlichen Umfeld als Informations-Träger/-innen und -Multiplikator/-innen fungieren könnten."

Die Situation in Österreich:

•Bis zu 80.000 Menschen haben Rheumatoide Arthritis. Nach zwei Jahren können im Durchschnitt 20%, nach fünf Jahren 50% der Betroffenen ihrer Erwerbstätigkeit nicht mehr nachgehen.
•Etwa 50.000 Personen haben Morbus Bechterew, eine entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule. Sie führt zur massiven Bewegungseinschränkung bis hin zur Versteifung der Wirbelsäule.
•Rund 50.000 Personen haben Psoriasis Arthritis, bei der in Zusammenhang mit der Hautkrankheit Psoriasis ("Schuppenflechte") Gelenke und Wirbelsäule betroffen sind.

Entzündliche rheumatische Erkrankungen bedeuten auch eine geringere Lebenserwartung von bis zu zehn Jahren, die sich unter angemessener Therapie normalisiert. "Bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen ist die rasche Diagnose und frühzeitige Behandlung beziehungsweise Rehabilitation besonders wichtig", so Prof. Machold. "Umso mehr, als Medikamente entwickelt wurden, die in das Krankheitsgeschehen eingreifen. Solche krankheitsmodifizierenden Substanzen können zielgerichtet in Entzündungen eingreifen und die damit verbundene Gelenkszerstörung verhindern. Voraussetzung dafür ist natürlich eine rechtzeitige Diagnose und der kompetente Einsatz solcher Medikamente durch Rheumatolog/-innen. Deshalb sollten Studierende gegebenenfalls die Warnhinweise kennen und richtig deuten."

Typisch für Rheumatoide Arthritis sind folgende Symptome:

•"Anlaufschwierigkeiten" (Steifigkeit) von Gelenken nach einer Ruhephase, besonders am Morgen
•Schwellungen an mehr als zwei Gelenksregionen
•Schwellungen der Handgelenke, der Fingermittel- oder Fingergrundgelenke
•Symmetrische Schwellungen der gleichen Gelenke auf beiden Körperseiten
•Rheumaknoten unter der Haut, über Knochenvorsprüngen oder in Gelenknähe
•Typische Veränderungen im Röntgenbild wie Knochendefekte oder Entkalkungen
•Nachweis des so genannten "Rheumafaktors" im Blut

Wenn mindestens vier dieser sieben Anzeichen gegeben sind, ist die Wahrscheinlichkeit, an RA erkrankt zu sein, besonders hoch. Bitte suchen Sie eine/n Facharzt/-in für Rheumatologie auf.

Typisch für Morbus Bechterew sind folgende Symptome:

•Beginn der Beschwerden vor dem 40. Lebensjahr
•Tiefsitzende Rückenschmerzen, die ins Gesäß und in die Oberschenkel ausstrahlen können
•Steifigkeit in der Wirbelsäule, vor allem in den Morgenstunden, die mehr als 30 Minuten andauert
•Rückenschmerzen in der Nacht, die den Schlaf beeinträchtigen
•Besserung der Beschwerden bei Bewegung, Verschlechterung bei Ruhe
•Bewegungseinschränkung in Lendenwirbelsäule, z.B. auch in Hüfte, Knie, Schulter, Ellenbogen
•Besserung der Beschwerden bei Einnahme von Nicht-Steroidalen Antirheumatika (NSAR)
•Auftreten von Augenentzündungen ("Uveitis", Iritis")
•Nachweis des Faktors HLA-B27 im Blut
•Veränderungen im Röntgenbild


Quelle:
B&K Medien- und Kommunikationsberatung


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10.11.2009 17:40
avatar  maja
#2
ma
Neueinsteiger

In Antwort auf:
Sie bedeuten aber auch Beeinträchtigung bis hin zur Individualität, und häufig frühzeitige Arbeitslosigkeit.


Steht im originaltext wirklich Individualität? Sollte das nicht Invalidität heißen? Oder verstehe ich da gerade nur nicht was man sagen will?


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10.11.2009 17:58
avatar  Eveline
#3
Ev
Administrator

hallo maja,

danke für dein feedback!

ja, so steht es im original geschrieben:
http://www2.bkkommunikation.at/de/journa...e/aktuell/1288/

aber ich denke ebenfalls, dass es nur ein fehler ist und "invalidität" heißen soll.

wünsche dir einen schönen tag!


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10.11.2009 21:57
#4
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Stammgast

Morgen Evi, zwei Faktoren "fehlen" - die Augen und der Faktor wurde nicht
gesucht ... ansonsten trifft alles wieder einmal zu ...

Sehr betrübt guck :(

LG Mupfeline

guck hier

"Das Leben ist eine Brücke. Du kannst sie überschreiten, aber baue keine Häuser auf ihr."


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