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Schmerzmittel: Neue Substanz, neue Darreichungsformen, besseres Nebenwirkungsmanagement
Pressemitteilung zu den 9. Österreichischen Schmerzwochen - 12. bis 25. Oktober 2009
Eine völlig neue Substanzklasse mit doppelter schmerzlindernder Wirkung, neue Behandlungsmöglichkeiten beim Krebsschmerz, und innovative Wirkstoffkombinationen, die ein besseres Nebenwirkungs-Management ermöglichen: Eine Reihe von therapeutischen Neuerungen werden die Möglichkeiten einer wirksamen Schmerzbehandlung weiter verbessern, berichten Experten aus Anlass der Österreichischen Schmerzwochen.
"Bei den zentral wirksamen Schmerzmitteln wird uns bald eine völlig neue Substanzklasse zur Verfügung stehen, die zwei Wirkansätze kombiniert, für Krebspatienten steht die Einführung neuer Optionen gegen den Durchbruchschmerz bevor, und ein neues Kombinationspräparat hilft uns, die Nebenwirkungskontrolle in der Opioidtherapie zu verbessern", umreißt o.Univ.-Prof. DDr. Hans Georg Kress, Vorstand der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie (AKH/MUW) sowie President elect der europäischen Dachorganisation von Schmerzgesellschaften EFIC, aktuelle Innovationen in der Schmerztherapie.
Bei chronischen Schmerzen sei ein wichtiger Ansatz für eine erfolgreiche Therapie ein multimodales Konzept - das bedeutet, Betroffenen nach einer exakten Diagnostik durch eine Kombination medikamentöser und nichtmedikamentöser, invasiver und nicht-invasiver Verfahren in interdisziplinärer Zusammenarbeit optimale Schmerzkontrolle zu ermöglichen. Prof. Kress: "Eine zentrale Rolle in solchen Konzepten spielen Medikamente, und hier stehen einige wichtige neue Therapieoptionen vor der Einführung oder sind bereits verfügbar, die die Versorgung von Schmerzpatienten weiter verbessern."
Neue Substanz mit Doppelwirkung
Eine davon ist die in Deutschland entwickelte Substanz Tapentadol (Palexia®), die erste einer völlig neuen Wirkklasse zentral wirksamer Schmerzmittel. In den USA bereits als Immediate Release-Tablette verfügbar, wird die Einführung der Neuheit in Europa für das kommende Jahr erwartet. "Tapentadol hat einen zweifachen Wirkmechanismus, der µ-Opioid-Rezeptor-Agonismus und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung in einem Molekül kombiniert, also den schmerzstillenden Mechanismus der Opioide mit dem der Antidepressiva. Wir nennen die neue Substanzklasse daher MOR-NRI (mu-opioid receptor agonist - noradrenalin reuptake inhibitor)", erklärt Prof. Kress.
Klinische Studien, welche die Wirkung von Tapentadol bei der Behandlung von starken chronischen Schmerzen untersuchten, zeigen eine hohe Wirksamkeit bei nozizeptivem und neuropathischem Schmerz. Prof. Kress: "Die Ergebnisse unterstreichen auch eine besonders gute Verträglichkeit von Tapentadol im Vergleich zu klassischen Opioiden mit signifikant weniger unerwünschten gastrointestinalen und ZNS Wirkungen bei vergleichbarer Dosierung."
Wirksamere Bekämpfung von Durchbruchschmerz
Ein großes Problem bei Krebspatienten ist der so genannte Durchbruchschmerz - das sind zusätzlich zum kontinuierlichen "Basisschmerz" auftretende sehr intensive Schmerzspitzen, die in der Regel nur eine halbe Stunde bis eine Stunde dauern und ihre höchste Intensität innerhalb weniger Minuten nach Ausbruch erreichen. Bis zu 85 Prozent der Krebspatienten leiden an dieser enorm belastenden Form von Schmerzen. "Sie sind schon deshalb schwer kontrollierbar, weil die oft nicht vorhersehbaren Durchbruchschmerzattacken einen enorm raschen Wirkeintritt der Schmerzmittel erfordern, was viele Substanzen und Verabreichungsformen nicht leisten können", erklärt Prof. Kress. "Herkömmliche oral verabreichte Opioide beginnen erst nach etwa 35 bis 45 Minuten nach Einnahme zu wirken, viel zu spät für den typischen Durchbruchschmerz."
Gleich mehrere neue und effiziente Möglichkeiten zur Bekämpfung von Durchbruchschmerzen werden bald zur Verfügung stehen, zum Teil noch zum Jahresende. Unmittelbar vor der Einführung steht ein Fentanyl-Nasenspray, ein weiteres ist in der Pipeline. "Die Verabreichung des Opioids Fentanyl über die Nase hat sich als überlegene Alternative zur oralen oder intravenösen Verabreichung erwiesen, weil die Substanz über die Schleimhäute besonders rasch aufgenommen und - anders als intravenöses Fentanyl - jederzeit vom Patienten selbst angewendet werden kann", so Prof. Kress. "In Studien an meiner Abteilung konnten wir einen sehr raschen Wirkeintritt beobachten, erste klinisch relevante Fentanyl-Konzentrationen wurden bereits zwei Minuten nach Verabreichung beobachtet, bereits 5 Minuten nach Verwendung stellte sich bei den Patienten eine klinisch relevante Schmerzreduktion ein."
Auch andere neue Verabreichungsformen von Fentanyl werden für Durchbruchschmerzen zur Verfügung stehen: Zum einen eine in den USA und Deutschland bereits zugelassene und auch in Europa bald verfügbare Brausetablette ("Buccaltablette"), bei der ebenfalls ein relativ rascher Wirkeintritt zu verzeichnen ist. Das Konzept, so Prof. Kress: "Die Tablette wird zwischen Oberkiefer und Wange eingelegt, beim Kontakt mit Speichel wird Kohlensäure frei, die die Absorption weiter fördert. So ist eine relativ raschere Schmerzreduktion zu erreichen als mit dem sogenannten Fentanyl-Lutscher." Das ist auch für eine neue Sublingualtablette zu erwarten, bei der Fentanyl bei Kontakt mit Speichel in feinsten Partikelgrößen freigesetzt wird.
Kombinationsmedikament lindert Verstopfung
"Eine große Herausforderung der Schmerztherapie ist die Vermeidung und Linderung von Nebenwirkungen", so Prof. Kress. "Umfragen zufolge leiden bis zu 80 Prozent der Opioidpatienten an chronischer Verstopfung." Ein neues Kombinationspräparat aus Oxycodon und Naloxon soll hier Abhilfe schaffen und bereits im Darm die Verstopfung verhindern. Oxycodon ist ein starkes Opioid, Naloxon ein Opioid-Antagonist, der die Opioid-Rezeptoren in der Darmwand blockiert und so die Verstopfung verhindert. Die schmerzlindernde Wirkung von Oxycodon wird hingegen nicht beeinträchtigt.
Quelle:
B&K - Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung
http://www.bkkommunikation.com
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