Weibliche Hormone bei Frauen in den Wechseljahren gezielt mit Erfolg einsetzen

08.10.2009 02:16 (zuletzt bearbeitet: 08.10.2009 02:16)
avatar  Eveline
#1
Ev
Administrator



Die Lebensqualität von Frauen in den Wechseljahren kann
stark beeinträchtigt sein. Häufig leiden sie unter Hitzewallungen,
Schweißausbrüchen, es kommt zu Harninkontinenz und auch die
Knochendichte nimmt ab



Seit Jahren wird kontrovers diskutiert, ob die
Gabe von weiblichen Hormonen bei allen Beschwerden hilft, wann diese
Hormone eingesetzt werden sollen und bei welchen Patientinnen sie mehr
schaden als nützen. Erstmalig liegt nun eine deutsche Leitlinie von
höchster Qualitätsstufe zur Hormontherapie vor. Darin sind die
aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse für behandelnde Ärzte und
betroffene Frauen zusammengefasst.


Die Leitlinie gibt Behandlungshinweise zu Beschwerden, Nebenwirkungen
und weiteren Therapiemöglichkeiten. So zeigen die Studienauswertungen
beispielweise, dass die Hormontherapie nicht eingesetzt werden sollte,
um Harninkontinenz zu beseitigen oder, wie man vielfach früher dachte,
die koronare Herzkrankheit zu verhindern. Dafür stehen andere,
wirksamere Therapien zur Verfügung. Die Gabe von Hormonen ist jedoch
sehr effektiv bei Hitzewallungen und vaginaler Trockenheit - den am
häufigsten auftretenden Beschwerden. Ein erwünschter Nebeneffekt kann
außerdem bezüglich der Knochendichte auftreten: Bereits niedrige
Hormondosierungen bremsen den nach dem Wechsel verstärkten
Knochenmasseverlust. Im Unterschied zu früheren Meinungen soll heute
die Hormontherapie in den Wechseljahren nicht mehr viele Jahre und
Jahrzehnte lang, sondern nur bei ausgeprägten Beschwerden für eine
kurze, begrenzte Zeit gegeben werden. Empfohlen werden etwa zwei
Jahre. Dann gibt es nach heutigem Kenntnisstand auch keine oder nur
geringe unerwünschte Nebenwirkungen.

"In der Hormontherapie stehen Östrogene und Gestagene zur Verfügung.
Entscheidend ist die passende Kombination und Dosierung, um den Nutzen
zu optimieren und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren",
erläutert Prof. Dr. med. Thomas Strowitzki, Gynäkologe an der
Universität Heidelberg und einer der Experten der Deutschen
Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Die medizinisch-
wissenschaftliche Fachgesellschaft ist eine von 18 Fachvereinigungen,
die zusammen mit Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und
Selbsthilfegruppen die interdisziplinäre S3-Leitlinie "Hormontherapie
in der Peri- und Postmenopause" erarbeitet hat.

Die Federführung lag bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie
und Geburtshilfe (DGGG). Die Leitlinie hat die höchste Qualitätsstufe
der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen
Fachgesellschaften (AWMF) erhalten. Sie erfüllt internationale
methodische Standards, ist auf dem aktuellen Wissensstand klinischer
Studien erstellt und beruht auf einer strukturierten Konsensfindung
eines repräsentativen Gremiums, koordiniert von Professor Dr. med.
Olaf Ortmann. Für die DGE haben unter anderem Professor Dr. med.
Ludwig Kiesel, Professor Dr. med. Thomas Gudermann, Professor Dr. med.
Günter Emons und Professor Dr. med. Peyman Hadji die Inhalte mit
erarbeitet.

Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen und dem Stoffwechsel
sowie den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von den
endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber
auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, "endokrin"
sezerniert, das heißt nach innen in das strömende Blut abgegeben. Im
Unterschied dazu geben die "exokrinen" Drüsen wie beispielsweise die
Speicheldrüsen ihre Sekrete nach außen ab, diese in den
Verdauungstrakt.

Informationen im Internet:
S3-Leitlinie "Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause",
September 2009
Langversion: <http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-062.htm>
Kurzversion: <http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/015-062k.htm>


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen
Fachgesellschaften, Medizin - Kommunikation, 08.10.2009 13:24


 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2009 07:15
avatar  Juliane
#2
Ju
Mitglied

Hallo zusammen!

Ich habe viel Jahre auch in einer Gyn.praxis gearbeitet.
Hormone im Klimakterium waren da normal.
Ich halte diese Gabe auch für gut, man sollte es aber zuvor mit
pflanzlichen Mitteln versuchen.

Vor einigen Jahren kam ein neues Produkt auf den Markt,
das DAS optimale Mittel sein sollte.
Im Waschzettel stand das übliche (möglich Mamma CA etc.).
Wir hatten eine sehr aufgeschlossenen Patientin, die es nehmen wollte,
zumal ihr Mann noch sehr aktiv war und sie schon lange über
Trockenheit klagte. Der Erfolg war umwerfend, sie blühte geradezu.
Die Diagnose etwa 2 Jahre später auch.
Sie hatte Brustkrebs, früh erkannt.
Ob es nun einen Zusammenhang gab oder nicht .........

Ich selber bin recht einfach durch diese Zeit gekommen.
Vielleicht haben die diversen Medikamente auch gedeckelt.
Der "eigene Sommer" tags und nachts in Maßen, die Trockenheit
ist allerdings ein Problem. Da muß man drüber sprechen und sich was einfallen lassen.
Die letzte Mens ist wohl 2 Jahr schon her.

Wenn man mir damals gesagt hätte, das man sich so ungefähr 40Jahre
damit herumschlagen muss ......
Bin mal auf weitere Beiträge gespannt,
LG von Elke.


 Antworten

 Beitrag melden
08.10.2009 19:11
avatar  Eveline
#3
Ev
Administrator

hallo juliane,

ich bin bedingt durch rheuma schon mit 38 jahren in den wechsel gekommen.

schlafstörungen (durchschlafen war nur 1,5 stunden möglich), hitzewallungen (das wasser rann nur so vom kopf über den körper, hatte kreislaufprobleme und übelkeit), sehr schmerzhafte regelblutungen die oft über 14 tagen andauerten und nach 1 woche pause wieder begannen und da ist dann noch die osteopenie....

vorerst habe ich es mit remifemin versucht (über ein jahr), aber es hat mir überhaupt nicht geholfen.
dann alles pflanzliche was man so in der apotheke gegen schwitzen und schlafstörungen bekommt, alles ohne erfolg (aber sauteuer!)
dann verschrieb mir der gyn ein kombinationspräparat das ich sehr gut vertragen habe und die probleme waren wie weggeblasen.
jetzt bin ich gerade dabei es auszuschleichen, habe es jetzt 12 jahre eingenommen, ohne die dosis steigern zu müssen.

da in meiner familie krebs kein thema ist, hatte ich auch keine angst vor brustkrebs usw, wäre ich aber vorbelastet gewesen, dann hätte ich mir schon gedanken darüber gemacht und die vor und nachteile genau abgewogen.

so hatte ich nur vorteile und keinen einzigen nachteil.
ich würde die hormonersatztherapie immer wieder weiterempfehlen, mit hinweisen auf mögliche nebenwirkungen.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!