Die Lebensqualität von Frauen in den Wechseljahren kann stark beeinträchtigt sein. Häufig leiden sie unter Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, es kommt zu Harninkontinenz und auch die Knochendichte nimmt ab
Seit Jahren wird kontrovers diskutiert, ob die Gabe von weiblichen Hormonen bei allen Beschwerden hilft, wann diese Hormone eingesetzt werden sollen und bei welchen Patientinnen sie mehr schaden als nützen. Erstmalig liegt nun eine deutsche Leitlinie von höchster Qualitätsstufe zur Hormontherapie vor. Darin sind die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse für behandelnde Ärzte und betroffene Frauen zusammengefasst.
Die Leitlinie gibt Behandlungshinweise zu Beschwerden, Nebenwirkungen und weiteren Therapiemöglichkeiten. So zeigen die Studienauswertungen beispielweise, dass die Hormontherapie nicht eingesetzt werden sollte, um Harninkontinenz zu beseitigen oder, wie man vielfach früher dachte, die koronare Herzkrankheit zu verhindern. Dafür stehen andere, wirksamere Therapien zur Verfügung. Die Gabe von Hormonen ist jedoch sehr effektiv bei Hitzewallungen und vaginaler Trockenheit - den am häufigsten auftretenden Beschwerden. Ein erwünschter Nebeneffekt kann außerdem bezüglich der Knochendichte auftreten: Bereits niedrige Hormondosierungen bremsen den nach dem Wechsel verstärkten Knochenmasseverlust. Im Unterschied zu früheren Meinungen soll heute die Hormontherapie in den Wechseljahren nicht mehr viele Jahre und Jahrzehnte lang, sondern nur bei ausgeprägten Beschwerden für eine kurze, begrenzte Zeit gegeben werden. Empfohlen werden etwa zwei Jahre. Dann gibt es nach heutigem Kenntnisstand auch keine oder nur geringe unerwünschte Nebenwirkungen.
"In der Hormontherapie stehen Östrogene und Gestagene zur Verfügung. Entscheidend ist die passende Kombination und Dosierung, um den Nutzen zu optimieren und unerwünschte Nebenwirkungen zu minimieren", erläutert Prof. Dr. med. Thomas Strowitzki, Gynäkologe an der Universität Heidelberg und einer der Experten der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). Die medizinisch- wissenschaftliche Fachgesellschaft ist eine von 18 Fachvereinigungen, die zusammen mit Verbänden, Arbeitsgemeinschaften und Selbsthilfegruppen die interdisziplinäre S3-Leitlinie "Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause" erarbeitet hat.
Die Federführung lag bei der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). Die Leitlinie hat die höchste Qualitätsstufe der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) erhalten. Sie erfüllt internationale methodische Standards, ist auf dem aktuellen Wissensstand klinischer Studien erstellt und beruht auf einer strukturierten Konsensfindung eines repräsentativen Gremiums, koordiniert von Professor Dr. med. Olaf Ortmann. Für die DGE haben unter anderem Professor Dr. med. Ludwig Kiesel, Professor Dr. med. Thomas Gudermann, Professor Dr. med. Günter Emons und Professor Dr. med. Peyman Hadji die Inhalte mit erarbeitet.
Endokrinologie ist die Lehre von den Hormonen und dem Stoffwechsel sowie den Erkrankungen auf diesem Gebiet. Hormone werden von den endokrinen Drüsen, zum Beispiel Schilddrüse oder Hirnanhangdrüse, aber auch bestimmten Zellen in Hoden und Eierstöcken, "endokrin" sezerniert, das heißt nach innen in das strömende Blut abgegeben. Im Unterschied dazu geben die "exokrinen" Drüsen wie beispielsweise die Speicheldrüsen ihre Sekrete nach außen ab, diese in den Verdauungstrakt.
Ich habe viel Jahre auch in einer Gyn.praxis gearbeitet. Hormone im Klimakterium waren da normal. Ich halte diese Gabe auch für gut, man sollte es aber zuvor mit pflanzlichen Mitteln versuchen.
Vor einigen Jahren kam ein neues Produkt auf den Markt, das DAS optimale Mittel sein sollte. Im Waschzettel stand das übliche (möglich Mamma CA etc.). Wir hatten eine sehr aufgeschlossenen Patientin, die es nehmen wollte, zumal ihr Mann noch sehr aktiv war und sie schon lange über Trockenheit klagte. Der Erfolg war umwerfend, sie blühte geradezu. Die Diagnose etwa 2 Jahre später auch. Sie hatte Brustkrebs, früh erkannt. Ob es nun einen Zusammenhang gab oder nicht .........
Ich selber bin recht einfach durch diese Zeit gekommen. Vielleicht haben die diversen Medikamente auch gedeckelt. Der "eigene Sommer" tags und nachts in Maßen, die Trockenheit ist allerdings ein Problem. Da muß man drüber sprechen und sich was einfallen lassen. Die letzte Mens ist wohl 2 Jahr schon her.
Wenn man mir damals gesagt hätte, das man sich so ungefähr 40Jahre damit herumschlagen muss ...... Bin mal auf weitere Beiträge gespannt, LG von Elke.
ich bin bedingt durch rheuma schon mit 38 jahren in den wechsel gekommen.
schlafstörungen (durchschlafen war nur 1,5 stunden möglich), hitzewallungen (das wasser rann nur so vom kopf über den körper, hatte kreislaufprobleme und übelkeit), sehr schmerzhafte regelblutungen die oft über 14 tagen andauerten und nach 1 woche pause wieder begannen und da ist dann noch die osteopenie....
vorerst habe ich es mit remifemin versucht (über ein jahr), aber es hat mir überhaupt nicht geholfen. dann alles pflanzliche was man so in der apotheke gegen schwitzen und schlafstörungen bekommt, alles ohne erfolg (aber sauteuer!) dann verschrieb mir der gyn ein kombinationspräparat das ich sehr gut vertragen habe und die probleme waren wie weggeblasen. jetzt bin ich gerade dabei es auszuschleichen, habe es jetzt 12 jahre eingenommen, ohne die dosis steigern zu müssen.
da in meiner familie krebs kein thema ist, hatte ich auch keine angst vor brustkrebs usw, wäre ich aber vorbelastet gewesen, dann hätte ich mir schon gedanken darüber gemacht und die vor und nachteile genau abgewogen.
so hatte ich nur vorteile und keinen einzigen nachteil. ich würde die hormonersatztherapie immer wieder weiterempfehlen, mit hinweisen auf mögliche nebenwirkungen.