irgendwie nimmt es im Moment kein Ende... Heute musste ich zum Augenarzt, weil mein linkes Auge schon seit Tagen rot ist und brennt, ich konnte mich schon gar nicht mehr unter die Leute trauen, so blöd sah das aus. Morgens war es richtig verschmiert. Das rechte Auge war auch nicht in Ordnung, aber nicht ganz so schlimm. Diagnose: Es ist eine bakterielle Konjunktivitis, und ich darf jetzt für eine Woche antibiotische Augentropfen nehmen.
Das war zwar der eigentliche Grund für meinen Augenarztbesuch, aber der Doc hat die Chance genutzt und sich die Augen genau in punkto Trockenheit angeschaut. Ihm gefällt gar nicht, dass die Trockenheit trotz Tropfen noch extremer geworden ist. Nun will er mir in zwei Wochen, wenn die Entzündung abgeklungen ist, die Tränenpünktchen mit Punktum Plugs verstopfen, damit die Tränenflüssigkeit nicht in die Nase ablaufen kann und somit das Auge feuchter bleibt. Das ganze soll ca. 300 Dollar kosten, aber der Doc hat mir das sehr empfohlen, weil meine Augen durch die Trockenheit ständig gereizt sind, und ich eigentlich alle paar Minuten tropfen müsste.
Hat von euch schon mal jemand davon gehört? Mir kam das alles zuerst ziemlich seltsam vor, aber nachdem ich jetzt gründlich darüber gelesen habe, habe ich beschlossen, dass ich das machen lassen will. Ich würde zuerst temporäre Plugs bekommen, die sich nach einiger Zeit auflösen, und wenn die Erleichterung bringen, bekäme ich dann dauerhafte.
Auf jeden Fall werde ich über meine Erfahrungen damit berichten.
diese Behandlung des trockenen Auges mit Punktum Plugs gibt es tatsächlich. Ich habe Kontakt mit einer Userin in einem anderen Forum, der diese Plugs eingesetzt wurden. Es gibt bei ihr immer wieder Probleme damit, dass die Plugs herausfallen. Das Einsetzen ist ein wenig schmerzhaft. Probiere es einfach aus, jeder Mensch reagiert anders.
Tja, bis zum Erfahrungsbericht dauert es ja noch etwas, aber immerhin kann ich berichten, dass die antibiotischen Augentropfen anfangen zu wirken und ich nicht mehr ganz so verheult aussehe. Ist doch mal was Gutes, oder? Von all dem restlichen Mist, der gerade so in meinem Körper vor sich geht, schreibe ich lieber nicht. Es ist im Moment wohl einfacher, aufzuzählen, was nicht weh tut
Tja, so manches im hiesigen Gesundheitssystem ist schon verwunderlich und hart an der Grenze zum Skurrilen:
Der Augenarzt diangnostiziert die Konjunktivitis, aber ihm ist nicht gestattet, ein Rezept zu schreiben. Er schreibt also Diagnose und Medikation auf ein Kärtchen, erklärt mir, dass es dringend sei und ich sofort mit den Tropfen anfangen muss, und damit muss ich dann zu meiner Hausärztin, damit sie das Rezept schreiben kann.
Sie ist aber nicht da an diesem Tag, außerdem "hätte sie sowieso erst in einem Monat einen Termin frei", ein anderer Arzt hätte auch keinen freien Termin, also muss ich in die sogenannte Walk-In-Clinic, eine Art allgemeine Sprechstunde, wo die Ärzte wechselweise Dienst schieben. Selbst die Erklärung, dass es doch nur um das Ausschreiben des Rezeptes geht, kann die Dame am Empfang nicht davon überzeugen, mich irgendwo reinzuschieben. Nach einer Stunde Warten bin ich dann auch dran, der Doc schaut auf die Karte, schreibt das Rezept, und nach anderthalb Minuten bin ich wieder draußen.
Ab in die Apotheke, nach einer Viertelstunde Warten dort bekomme ich meine Tropfen mit der Information, dass sie nicht von der Krankenkasse übernommen werden und ich selbst zahlen muss. Ein Geistesblitz lässt mich fragen, ob es nicht so etwas ähnliches gibt, mit dem gleichen Wirkstoff, was von der Kasse bezahlt wird. "Ach ja, das gibt es wirklich, aber das dürfen wir nicht einfach austauschen." Netterweise übernimmt die Apothekerin den Anruf beim Arzt, und nach weiteren zwanzig Minuten Warten bekomme ich tatsächlich mein Medikament.
Die Verträglichkeit ist wohl umstritten und auch ob es eher schadet ( weil's es bei manchen reizt) oder hilft. Ist wohl so, dass wenn man damit die Benetzung optimieren kann kommt es zu erheblich weniger Schüben an sich und auch zu weniger Pilzinfektionen und anderen lästigen Komplikationen.
Ich meine ein Versuch ist es wert, nicht nur, weil das lästige Tropfen weniger wird. Man kann sich eben noch mehr einfangen, wenn die Augen ihren Schutz nicht vollständig haben.
Ich kenne aber keinen der es hat machen lassen.
Viele Grüße Kira
Du kannst nicht verhindern, dass dir Sorgen über den Kopf fliegen, aber dass sie ihr Nest in deinem Haar bauen.
So, die Plugs sind drinnen. Es war gar nicht so schlimm, wie ich dachte. Die Plugs drücken oder stören nicht, und ich habe jetzt schon das Gefühl, dass die Augen nicht schon 30 Sekunden nach dem Tropfen wieder knochentrocken sind. Bin gespannt, wie es weitergeht.
@Kira Sorry, dass ich dir gar nichts geantwortet habe, ich hänge im Moment ziemlich neben der Spur.
inzwischen kann ich sagen, dass die Entscheidung für die Plugs richtig war. Ich spüre, wie meine Augen sich erholen und merke jetzt erst, wie es sich anfühlt, wenn sie nicht knochentrocken sind. Ich muss immer noch regelmäßig tropfen, aber längst nicht mehr so oft, und die Flüssigkeit "verrinnt nicht im Sande" wie vorher.
So nach und nach werden sich diese Plugs auflösen, und damit auch die Wirkung nachlassen. Ich habe heute das Gefühl, dass das so langsam anfängt, und mein Entschluss steht, dass ich die dauerhaften Plugs einsetzen lassen werde. Ich hatte nicht wirklich gedacht, dass sie helfen würden, aber für mich scheint es tatsächlich eine gute Lösung zu sein.
Sooo, nach etlichen Anlaufschwierigkeiten habe ich nun endlich wenigstens im linken Auge den Plug. Erst waren die falschen Plugs geliefert worden, und dann haben wir festgestellt, dass die Öffnung im rechten Auge so groß ist, dass der Plug zu klein ist und immer rausfällt, also wird ein größerer bestellt. Aber ich merke jetzt schon, dass das linke Auge anfängt, sich zu erholen.