Gefäßstützen senken Augeninnendruck bei Glaukom

15.09.2009 00:04
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#1
Ev
Administrator



Menschen mit einem Glaukom - umgangssprachlich auch Grüner
Star genannt - können erblinden, wenn ein erhöhter Augeninnendruck
nicht rechtzeitig gesenkt wird.



Meist gelingt dies mit Medikamenten.
Manchmal ist jedoch auch eine Operation erforderlich. Eine
vielversprechende neue Methode ist der Einsatz sogenannter
Mikrostents. Diese röhrenförmigen Gefäßstützen leiten überschüssiges
Kammerwasser direkt in das natürliche Abflusssystem des Auges ab.
Diese und weitere Entwicklungen in der Glaukomchirurgie diskutieren
Augenärzte auf dem 107. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen
Gesellschaft (DOG) in Leipzig.


Der Druck im Auge erhöht sich, wenn das Wasser in der Augenkammer vor
der Linse nicht abfließen kann. Implantate aus Silikon oder Kunststoff
können Abhilfe schaffen. Ärzte setzen diese im inneren Augenwinkel
ein. "Die Implantate leiten das Kammerwasser, für Laien nicht
sichtbar, in einen Bereich unter der Bindehaut ab. In der Folge sinkt
auch der Augen¬innendruck", erklärt Professor Dr. med. Günther
Krieglstein, Direktor am Zentrum für Augenheilkunde am Klinikum der
Universität Köln. Die Operation verläuft meist reibungslos. Später
können sich jedoch Druck¬stellen und Verschlüsse bilden oder zu viel
Kammerwasser abfließen. "Diese Probleme führen dazu, dass jedes Jahr
etwa 10 Prozent der Implantate wieder entfernt werden müssen",
berichtet Krieglstein.

Bessere Ergebnisse erwarten die Experten von neuen Mikrostents. Diese
ultrafeinen Röhrchen werden ebenfalls im inneren Augenwinkel
platziert. Sie leiten das Augenwasser jedoch direkt in das natürliche
Drainagesystem des Auges ab. "Die ersten Ergebnisse sind sehr
vielversprechend. Abzuwarten bleibt allerdings, ob die Mikrostents auf
Dauer vom Körper akzeptiert werden", so Krieglstein im Vorfeld des
DOG-Kongresses. Entscheidend für den langfristigen Erfolg werden
seiner Meinung nach die Materialeigenschaften der Stents sein. Das
menschliche Immunsystem erkennt alle bekannten Implantate als
Fremdkörper und reagiert mit der Bildung von Bindegewebe. Früher oder
später werden die Stents von Narbengewebe umschlossen.

Deshalb experimentieren Augenärzte der Universität Rostock derzeit mit
neuen, keramikartigen Stoffen. Diese sind sehr flexibel und
gewebeverträglich. Um einer Narbenbildung vorzubeugen sind sie mit
Kortison versetzt. Das Medikament wird langsam von der Oberfläche
freigesetzt und verhindert, dass es im Bereich des Stents zu einer
Entzündung kommt. Eine weitere Neuheit: Der Stent ist mit einem
druckgesteuerten Ventil ausgestattet. Dieses passt den Abfluss des
Kammerwassers präzise an den Augeninnendruck an. Welche Perspektiven
diese Entwicklung für die Glaukombehandlung bietet, soll auf dem 107.
DOG-Kongress in Leipzig diskutiert werden.


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, Silke Stark, 15.09.2009 11:54


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15.09.2009 03:18
#2
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Moderator

wau das klingt seeehr vielversprechend...

DANKE evi für die tolle info!!!

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Liebe Grüße von Sylvia

Meine Krankengeschichte


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