Ist Rheuma erblich?

09.09.2009 20:45
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Lebensstil und Gene beeinflussen Rheuma gleichermaßen


Gene und Umweltfaktoren bestimmen etwa zu gleichen Teilen, ob ein
Mensch an Gelenkrheuma erkrankt. Der erbliche Anteil einer
Rheumatoiden Arthritis verteilt sich dabei auf verschiedene Gene.
Erheblichen Einfluss übt der Konsum von Zigaretten aus: Rauchen
verschlechtert den Verlauf der Krankheit und führt zu höherem
Therapiebedarf. Wie Gene und Umwelt in ihrem Einfluss auf Rheuma zu
bewerten sind, diskutieren Experten auf dem 37. Kongress der Deutschen
Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der vom 23. bis 26. September
2009 im Congress-Centrum Ost in Köln stattfindet.


Kinder von Rheumapatienten brauchen sich keine übertriebenen Sorgen zu
machen: "Die Möglichkeit, dass sie wie Vater oder Mutter an einer
rheumatoiden Arthritis erkranken, ist nur im Zusammenspiel bestimmter
Faktoren gegeben", sagt DGRh-Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Ulf
Müller-Ladner, Direktor der Abteilung für Rheumatologie und Klinische
Immunologie, Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim. Denn anders als bei
klassischen Erbkrankheiten wie etwa Rot-Grün-Blindheit löst nicht ein
einzelnes Gen das Gelenkrheuma aus. Sondern eine Vielzahl von Genen
bildet zusammen etwa ein Drittel des genetischen Risikos für Rheuma
ab, so der Experte. Zudem spielen nicht nur die Gene selbst dafür eine
Rolle. Auch die Frage, ob und wie sie bei jedem Einzelnen ausgeprägt
sind, entscheidet darüber.

Neben den Genen bestimmen Lebensstil und Umwelt den Verlauf einer
Rheumatoiden Arthritis. Dazu zählen laut Müller-Ladner ein niedriger
sozioökonomischer Status und Zigaretten: Rauchende
Rheumapatientenverschlimmern den Verlauf ihrer Krankheit und brauchen
mehr Medikamente. "Einige Rheumatologen sind deshalb dazu
übergegangen, bestimmte Therapien nur dann zu verordnen, wenn
Patienten mit dem Rauchen aufgehört haben", führt der Rheumatologe an.
Über die Rolle von Genen und Lebensstil bei Rheuma spricht Professor M
üller-Ladner im Rahmen einer Pressekonferenz auf dem 37. Kongress der
DGRh in Köln.

Was ist Rheuma?

Unter dem Begriff Rheuma fassen Experten mehr als 100 verschiedene
entzündliche Erkrankungen des Bewegungsapparates zusammen. Auch die
verschleißbedingten Krankheiten wie Arthrose zählen zum sog.
"rheumatischen Formenkreis". Menschen jeden Alters sind von diesem oft
schweren, schmerzhaften und vielgestaltigen Leiden betroffen: Etwa 1,5
Millionen Deutsche leiden allein an einer entzündlich-rheumatischen
Erkrankung. Durchschnittlich dauert es 13 Monate bis Betroffene mit
einer rheumatoiden Arthritis zu einem Rheumatologen gelangen und dort
Hilfe finden.


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V., Dr. Cornelia Rufenach,
09.09.2009 13:35


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