erhöhte Harnsäure = Gichterkrankung?

13.08.2009 09:35
avatar  Glan
#1
Gl
Mitglied

Einen wunderschönen Gute Abend euch.

Mir stellt sich schon seit heute nachmittag die Frage: Bedeutet eine erhöhrte Harnsäure im Blut eine Gichterkrankung? Oder anders rum gefragt , Muss wenn man Gicht hat , automatisch die Harnsäure erhöht sein?

Im inet und auf wiki lässt sich das nicht so wirklich finden und wird nicht richtig erklärt.

Danke euch

lg
GLan


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13.08.2009 20:01 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2009 20:46)
avatar  Eveline
#2
Ev
Administrator

hallo glan,

In Antwort auf:
Bedeutet eine erhöhrte Harnsäure im Blut eine Gichterkrankung?

nein. erhöhte harnsäure kann gicht verursachen, sowie z.b. erhöhte blutfette zu herz-kreislauferkrankungen führen können.
In Antwort auf:
Muss wenn man Gicht hat , automatisch die Harnsäure erhöht sein?

njein. zu viel harnsäure bildet kristalle, die sich dann in den organen und gelenken ablagert. deshalb auch der name "kristallopathie" (pathie=erkrankung, leiden)

die erhöhte harnsäure wird im fachjargon "hyperurikämie" genannt. sie kann viele ursachen haben und ist nicht nur ernährungsbedingt!
In Antwort auf:
Ein erhöhter Harnsäurespiegel lässt sich im Blut nachweisen. Dabei sollte man aber bedenken, dass der Blutspiegel, abhängig von dem, was gegessen oder getrunken wurde, recht schnell schwanken kann. Kommt es zu einem Gichtanfall, dann kann der Harnsäurespiegel im Blut schon lange wieder im Normbereich liegen, wenn der Arzt Blut abnimmt. Ein normaler Harnsäurespiegel in einem einzigen Laborbefund beweist nicht, dass keine Gicht vorliegt.

Labor:

Leukozytenanstieg
Anstieg der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
Anstieg der Harnsäure auf > 6,5 mg/dl (Aber: s. o.)

Uratkristalle in GelenkflüssigkeitBei einem Anstieg der Harnsäure auf > 8 mg/dl erleiden 25 % der Patienten, bei einem Anstieg auf > 9 mg/dl erleidet nahezu jeder Patient einen Gichtanfall.

Neuere Studien berichten, dass sich nur bei etwa fünf Prozent der Patienten mit hohen Harnsäurewerten tatsächlich eine Gicht entwickelt. Andererseits gibt es Gicht auch bei völlig normalen Werten.

Außerdem lassen sich bei chronischem Verlauf der Erkrankung typische Veränderungen der Knochen im Röntgenbild nachweisen (z. B. Gelenkzerstörung und gelenknahe Usuren). In der Urografie dient die indirekte Darstellung einzelner Uratsteine der Diagnosestellung (sind im Röntgenbild nicht darstellbar). Schließlich kann bei Unklarheit auch eine direkte Gelenkpunktion bei Vorliegen von Uratkristallen in der Synovialanalyse die Diagnose sichern.

quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gicht

das mit den werten sollte m.m. nicht so genau nehmen. darüber denkt jeder arzt anders ....
ich hatte noch nie einen gichtanfall trotz der hohen werte (im blut gemessen, nicht aus einem gelenkpunktat).

hier ist es auch ganz gut erklärt:
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef_harnsaeure.htm
In Antwort auf:
Woher kommt die Harnsäure im Blut?
In Zellen sind viele Stoffe, die chemisch betrachtet ein Purin-Grundgerüst haben. Purinkörper bestehen aus 2 stickstoffhaltigen Ringen. Sie finden sich z.B. im genetischen Material der Zellen (DNS, RNS) und in Energieträgern (ATP, GTP). Beim Abbau all dieser Stoffe kann Harnsäure entstehen.

Der größere Teil der Harnsäure des Blutes entsteht durch den Abbau körpereigener Purinkörper (z.B. beim Abbau von Zellen).

Der etwas kleinere Teil der Harnsäure entsteht aus den mit der Nahrung zugeführten Purinkörpern (bes. in Fleisch und Innereien sind Purinkörper).

bei entzündl. und nicht entzündl. rheumatischen erkrankungen kommt es zum vermehrten zellabbau! (z.b. in den knochen durch die entzündung; bei degenerativen prozessen durch knochenumbauten usw.) es gibt noch weitere verschiedene krankheiten bei denen vermehrt zellen abgebaut werden (z.b. krebserkrankungen usw.)

wünsche dir einen schönen tag!


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13.08.2009 21:11
avatar  Glan
#3
Gl
Mitglied

dank dir für die Erklärung. MAch mir einfach bissl Gedanken darüber, wie das eben bei mir mit der Harnsäure und der möglichen Gicht erkrankung wirklich zusammen hängt.

dir auch noch einen schönen Tag
lg


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13.08.2009 21:22 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2009 21:23)
avatar  Eveline
#4
Ev
Administrator

hallo glan,

bitte gerne!
am besten wäre eine punktion der gelenkflüssigkeit, da könnte man feststellen, ob es sich wirklich um gicht handelt (aber auch nur im akuten gichtanfall). oder wenn man schon soganannte gichttophie hat, dann ist es schon mit freiem auge sichtbar ...

die im letzen beitrag beschriebenen gelenknahen usuren und gelenksveränderungen in röntgenbildern können auch bei anderen entzündl. rheumatischen erkrankungen auftreten, - sind also kein eindeutiger beweis für eine gicht!

klar macht man sich gedanken darüber, ist völlig normal

bin schon auf deine blutbefunde gespannt (rheumatologie)


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