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Trinkmengenempfehlungen: Darf´s ein bisserl mehr sein?
Der Einfluss von Trinkmengen auf verschiedenste urologische Beschwerdebilder liegt auf der Hand – oder nicht? Dass viel Trinken gesund ist, lernt heute schon jedes Kindergartenkind. Aber ist die evidenzbasierte Grundlage für so manche Therapie felsenfest erhärtet, so ist das wissenschaftliche Eis für Empfehlungen beim Trinken, einem der ersten Dinge, die wir im Leben erlernen, ganz schön dünn: Hier ein Blick hinter die Kulissen.
Amphibien trinken nicht
Amphibien resorbieren Flüssigkeit je nach Bedarf über die Haut. Der Mensch aber muss trinken (zumindest 1,5l/24h), um den Flüssigkeitsverlust aus Harn, Stuhl, Schweiß und Perspiratio insensibilis auszugleichen. Die Steuerung der Wasserbalance des menschlichen Körpers bewegt sich innerhalb der dünnen Bandbreite von ±0,2% des Körpergewichtes, beeinflusst von hormonellen Regelmechanismen und Durst. Das Durstgefühl wird ausgelöst durch zelluläre Dehydrierung, einen Anstieg der Plasmaosmolalität, ein Absinken des Plasmavolumens oder einen erniedrigten Blutdruck. Aber auch das Lebensalter scheint hier eine Rolle zu spielen: Bei älteren Männern und Frauen dürfte eine höhere Basisplasmaosmolalität zu einem höheren Schwellenwert für die Auslösung von Durst und in weiterer Folge einem beeinträchtigten Durstgefühl führen. (Tab.) Zum Tragen kommt dieser Umstand nicht so sehr unter „ad libitum“-Bedingungen, wo Trinken hauptsächlich durch die Aufnahme fester Nahrung induziert wird, sondern vor allem bei Flüssigkeitsmangel oder -entzug sowie bei Belastung in warmer Umgebung. In solchen Situationen reagieren ältere Personen mit unzureichender Flüssigkeitsaufnahme und protrahierter Wiederherstellung der Flüssigkeitsbalance. Ein neurophysiologisches Korrelat konnte auch im Rahmen von PET-Untersuchungen nachgewiesen werden.
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